Der Stroblhof und seine Geschichte.

Im Jahre 1325 wurde der alte Wohnturm mit der Bezeichnung „Alt-Firmian“ in historischen Urkunden erstmals erwähnt. Er war viele Jahre im Besitz der sogenannten „Firmianer“, ihres Zeichens Trientner Chorherren, die auch Eigentümer der Burg Firmian, dem heutigen Schloss Sigmundskron, waren. Kurze Zeit später entstand hier eine Hofstelle, zuerst mit dem Namen Baumannhof, dann umbenannt in Englarhof. Warum das historische Bauensemble aus dem Mittelalter in der Folgezeit zum Stroblhof wurde, weiß man bis heute nicht genau. Von dem mittelalterlichen Wohnturm am Naturbadeteich ist nur mehr eine Ruine geblieben, dessen Südmauer als „historischer Windschutz“ für die Badegäste noch vollständig erhalten ist.

Ab dem Jahr 1872 darf sich der Landstrich Eppan, wie Meran und Gries bei Bozen, offiziell als Kurort bezeichnen. Knapp ein Jahrzehnt später erfährt der Stroblhof eine erste touristische Aufwertung und wird vom einfachen Bauernhof zu einem Landgasthaus. Die Lage am Fuß eines Bergsturzes auf über 500 Meter Meereshöhe in unmittelbarer Nähe der sogenannten „Eislöcher“, zog schon damals zahlreiche Gäste an. Den bis heute erhaltenen historischen und denkmalgeschützten „Eiskeller“, gebaut mit flachen Porphyr-Steinen, nutzte man als natürlichen Kühlschrank für die hofeigenen Produkte. Verschiedene Aufzeichnungen ab dem Jahre 1880 belegen das gesellige Gasthausleben und die Einweihung des königlich-kaiserlichen Schießstandes im Jahre 1896. Nach den beiden Weltkriegen verschwand die Lust auf Treffsicherheit. Der Schießstand verlor dadurch seine Bestimmung. Gefeiert wurde am Stroblhof aber weiterhin. Bis in die 1960er Jahre wird von Wiesenfesten der örtlichen Vereine sowie sportlichen und kulturellen Veranstaltungen berichtet. Sie standen für die sprichwörtlich virtuose Gastfreundschaft der Familie Franz Ausserer, seit 1836 Besitzer des Stroblhof.

Mehrere Um- und Zubauten am ursprünglichen Gasthaus ließen in den 1960er Jahren bald das erste Hotel mit Freibad im Überetsch entstehen. Damit war der Tatendrang des jungen Erben Josef Hanni-Ausserer jedoch noch lange nicht gestillt. Die eigene Weinproduktion, welche schon um die Mitte des 19. Jahrhunderts mit dem „Strahler“ begann, wurde intensiviert und qualitativ verbessert. Im Jahre 1972 ließ er das erste Hallenbad weit und breit bauen und bald auch zwei Tennisplätze errichten....

Andreas Nicolussi-Leck erkannte sehr bald das Potential der Böden für die Burgundersorten am Fuße des Mendelgebirges. Durch die Rodung der Obstanlagen und den Kauf von Weinbergen in besten Lagen sowie den Bau eines modernen Weinkellers, konnte die Qualität der Stroblhof-Weine zunehmend gesteigert werden. Die mineralischen und fruchtigen Weißweine sowie die eleganten und langlebigen Blauburgunder brauchen den Vergleich mit anderen Spitzengewächsen nicht scheuen.

Seit kurzer Zeit arbeiten auch Anna und Thomas Nicolussi-Leck im Hotel- und Weinbaubetrieb mit. Neue Herausforderungen, besonders auf dem Gebiet der nachhaltigen und sanften Entwicklung sowohl im Tourismus als auch in der Weinerzeugung, sind zu bewältigen. Nur so kann der Stroblhof seinen Ruf als historischer und traditionsbewusster Familienbetrieb bewahren.